- Hirschkäfer auf Freiersfüßen
Unser größter heimischer Käfer ist selten geworden – aber bei uns gibt es ihn noch! Den Hochzeitsflug kann man derzeit zum Beispiel auf der Obstmatte in der Wyhlener Mitte beobachten.
Dieses imposante Exemplar ruht sich gerade aus und so konnten wir es ausgiebig bewundern.
Das Geweih wird übrigens nicht zum Fressen genutzt, sondern zum Kampf gegen Rivalen und zum Festhalten des Weibchen während der Paarung – die sich oft über mehrere Tage hinzieht!
Der Hirschkäfer ist stark gefährdet. Hauptgrund ist, dass es immer weniger Alt- und Totholz gibt. Dieses brauchen Hirschkäfer, da sie für die Reifung ihrer Keimzellen Baumsaft benötigen, wie er besonders an alten Bäumen mit kleinen Verletzungen fließt. Auch die Larven brauchen altes Holz, das sie zu Mulm abbauen.Falls auch Sie Hirschkäfer sehen, melden Sie sie bitte unter:
https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/meldeplattformen/hirschkaefer
Sie können damit etwas für den Schutz dieses faszinierenden Mit-Bewohners tun. - „Neue Mitte Wyhlen“
„Nachbarschafts-Treff auf der Obstmatte“
Am Freitag genossen wir den kühlen Abend unter dem Schatten der Apfelbäume. Ein idealer Treff für einen Nachbarschaftsplausch an einem schönen Sommerabend.
In der Dämmerung ging es dann los: der Hochzeitsflug der Hirschkäfer. Das Filmen war schwer – aber alle hatten Spaß dabei. Und nicht nur Kater Fritz streifte durch die Wiese, auch 2 Igel tauchten auf und die Fledermäuse flogen ganz schön knapp vorbei.
Freitag den 20. Juni wollen wir uns wieder treffen – und freuen uns, wenn noch mehr Nachbarn dabei sind!😊 - Presse-Echo
Apfelblütenfest am Böllerhof am Sonntag, dem 6. April
- Der Hundertjährige, der über die Kettensäge stieg und verschwand
Narren besonderer Art waren da zur Fasnacht 2025 in Grenzach-Wyhlen am Werk. Die einen wollte den gesunden Mammutbaum weg haben. Ein paar Männer taten Ihren Job mit wenig Freude und Andere taten ihren Unmut kund, war der Mammutbaum doch der größte Baum der Umgebung und schon von weiten zu sehen.
- „Neue Mitte Grenzach“
- Augen auf
Ein ganz kleinwenig ängstlich scheint Walli der ca. achzigjährige Walnussbau auf uns harabzuschauen. Sicherlich hat er sich auch schon die Werbeschilder für die „Neue Mitte Wyhlen“ angeschaut. Da wird ihm aufgefallen sein das da kein Platz mehr für große und starke Bäume wie Ihm sind. Jedoch nur die großen Bäume sorgen für besseres Mikroklima. Wo halten wir uns an heißen Sommertagen auf, unter Bäumen oder in der prallen Sonne?
- Ohne Bäume ist alles doof
Neue Mitte Wyhlen –
Am Sonntag, 7. Juli, 24 fand in Wyhlen gleich neben der Obstmatte ein „Aktionstag“ statt. Geplant war ein gemütliches Familienfest, auch so beworben im Gemeindeblatt und bei Freunden. Ein Suchspiel – was lebt denn da auf der Wiese? Baumhaus bauen, auf dem Piratenboot spielen, Stockbrot grillen, auf einer Slackline balancieren – alles für Kinder gedacht. Erwachsene sollten auf Hängematten chillen und selbst mitgebrachtes Picknick im Schatten der Bäume genießen. Eine Tafel sollte erläutern, warum große Bäume wertvoll sind – Faktencheck Mikroklima.
Soweit – so naiv gedacht. Die Obstmatte ist zwar vermietet, gehört aber der Gemeinde, die mit dieser ursprünglichen Idee nicht einverstanden war und eine Mail schrieb: Hängematten und Slackline werden nicht an den Bäumen angebracht. Die angebrachten Transparente und Plakate werden von den Bäumen entfernt und nicht wieder angebracht. Und: Bei der Veranstaltung handelt es sich um ein reines Picknick, ohne Kundgebungscharakter und ohne politische Äußerungen.
Daher fand der „Aktionstag“ auf der Gartenstraße statt. Nicht unter Bäumen sondern auf Gehweg und Straße mussten wir picknicken, über einer Feuerschale Stockbrot grillen. Slackline und Hängematten nur auf die Straße gelegt in Ermangelung von Bäumen. Mit Ferngläsern wurde beobachtet, was da so auf der Obstmatte lebt. Mikroklima, was bringen große Bäume, wird nun Hauptthema. Ein Video beweist, dass es tatsächlich Hirschkäfer auf der Obstmatte gibt. Erklären, warum in der geplanten Neuen Mitte kein Baum also auch die große Walnuss stehen bleiben kann.
Die Veranstalter, Bürger für Bäume (BüfüBä), freuet sich über den entspannten Sonntagnachmittag.
- „Neue Mitte Grenzach“
Wer anderen eine (Bau)Grube gräbt …
Viele Baustellen in Grenzach-Wyhlen, da kommen Bäume natürlich unter die Räder. Denn trotz Klimawandels und berechtigter Angst vor der Zukunft sind unterirdische Leitungen, Straßen, Häuserund Autos immer noch wichtiger als große schattenspendende Bäume. In der geplanten Neuen Mitte Grenzach wird eine Tiefgarage gebaut. Die Baugrube wird an die sechs etwa 40 jährigen großen Ahornbäume reichen, die daher gefällt werden. Mikroklima? Sucht euch einen anderen Schattenspender. Vielleicht den riesigen Nussbaum an der Rheinstraße südlich der Ritterstraße? Da bestand Hoffnung, dass die neue Umgehungsstraße doch so geplant wurde, dass der alte Riese stehen bleiben kann. Doch so schnell konnte man gar nicht schauen, schon war er gefällt. Mit Genehmigung. Das erschütternde Kommentar eines älteren Mannes war: „Ich ertrag’s nicht mehr!“ Dann eben ein anderer Schattenplatz, die ebenso große Walnuss in der Neuen Mitte Wyhlen. Eine alte Frau, die 53 Jahre gegenüber gewohnt hatte, sagte: „Die Walnuss bleibt. So heißt es doch.“ Aber halt, das neue Haus reicht mit seiner Baugrube direkt an den Baum. Damit wird auch dieser große Baum gefällt werden müssen, da er mit so vielen gekappten Wurzeln nicht mehr standsicher sein wird. Die großen Bäume sorgen für besseres Mikroklima. Wo halten wir uns an heißen Sommertagen auf, unter Bäumen oder in der prallen Sonne? Die drei Beispiele sind längst nicht alle Bäume, die wegen Bauprojekten verschwinden. Es hilft nur eines: In Zukunft beim Planen daran denken, dass der Klimawandel nicht vorbei geht sondern schlimmer wird. Dass große Bäume wichtiger werden als neue Straßen oder Garagen. Wenn es so weiter geht, pilgern wir bald nicht mehr zu Kathedralen oder in Museen, sondern zu den letzten Baumriesen.
- Per Anhalter…
Douglas Adams inspirierte uns zur Fasnacht 2024 mit seinem Kultbuch: „Per Anhalter durch die Galaxis“. Eine wenige Wochen vorher vor dem Bau der Umgehungsstraße geretteten Eiche als „Narrenbaum“ in die kleine „Pflanzgrube“ zu stellen. Ohne ausreichenden Wurzelraum kann ein Baum nicht wachsen. Als Bonsai kann ein Baum auch im Topf auf der Fensterbank überleben,,,
Ich musste der Umgehungsstraße weichen, und auch hier habe ich keine Chance ein hohes Alter zu erreichen. Mein Vorgänger wurde wenigstens 10 Jahre alt, mich macht man lange vorher kalt – ich bin eine echter „Narrenbaum“ hier wächst nicht mal im Traum ein Baum!
- 2023 – Ausstellung Baumpflege
Dein Freund der Baum
Was man Bäumen antun darf und was nicht
Baumpflege – aber richtig!Bäume kommen ohne Menschen aus, aber Menschen nicht ohne Bäume. Seit etwa 200 Millionen Jahren gibt es Bäume, seit 200 Tausend Jahren den Menschen, Städte seit 10 Tausend Jahren. Der Baum muss im urbanen Bereich an die Bedürfnisse der Menschen angepaßt werden: Standfestigkeit, Lichtraumprofil, Astreinigung.
Was im Urwald nichts macht, muss in der Stadt verhindert werden: Dass der Baum kippt, ein Ast abfällt oder der Baum den Straßenverkehr behindert. Dafür muss der Baum geschnitten werden – aber wie, darum geht es in dem Vortrag von Alexandra Rainer und Andreas Krezmar. Ziel ist verantwortungsbewußteres und art/fachgerechtes Umgehen mit Bäumen in der Stadt. Baumpflege bedeutet Aufwand aber ist notwendig, um Bäume hoch und alt werden zu lassen. Denn Baumerhalt ist wichtiger als Neupflanzungen, so nötig auch diese sind. Um eine 100 jährige Buche zu ersetzen, benötigt es 2000 junge Bäume (Kronenvolumen 1m³).
Warum sind große Bäume in der Stadt so wichtig?
– Stadtbäume tragen zu einer höheren Luftqualität bei (Filterung von Schadstoffen)
– Stadtbäume regulieren die Temperatur und sorgen für kühlere Temperaturen im Sommer (verbessern das Mikroklima)
– Stadtbäume reduzieren Windgeschwindigkeiten (Zunahme von Extremwetterereignissen im Zuge des Klimawandels)
– Stadtbäume mindern die Lärmbelastung
– Stadtbäume reduzieren den Regenwasserabfluss
– Stadtbäume wirken sich positiv auf den CO²-Haushalt aus (Ozonbelastung, Speicherung von Kohlenstoff)
– Stadtbäume beeinflussen psychologische und physiologische Erkrankungen positiv.
Stadtbäume können nur durch vorausschauende Erziehung und Pflege und regelmäßige Baumkontrollen groß und alt werden. Dafür muss man etwas von Baumbiologie verstehen. Immer noch werden Kardinalfehler beim Schnitt gemacht: Stummelschnitt, Stark-Ast-Schnitt über 5-10 cm Ø und Kappung. Ein Aststummel kann nicht mehr versorgt werden, Pilze dringen ein und zerstören den Baum von innen. Immer wieder sieht man an Straßen viel zu dicke Äste gekappt. Das wurde wegen dem berühmten Lichtraumprofil gemacht – auch LKWs sollen ungehindert an Bäumen vorbeikommen. Äste dürfen daher nicht tiefer als 4,5m auf die Straße ragen. Um das Schneiden viel zu dicker Äste zu verhindern kommt die vorausschauende Baumpflege ins Spiel: Die Bäume müssen noch in jungem Alter hochgeastet werden. In den ersten Jahren nach dem Setzen sollten die untersten Äste nach und nach weggeschnitten werden. Da es sich um Äste von höchstens 5cm handelt, kein Problem für den Baum. Neupflanzungen mögen hübsch aussehen, aber die ZTV Baumpflege sagt: weg mit den untersten Ästen bevor sie zu dick werden! Kappung passiert, weil Bäume zu hoch werden. Damit verhungern die Wurzeln, der Baum wird zur Gefahr. In der Fachwelt ist Kappung der Krone seit Anfang unseres Jahrtausends ein no go!
Obwohl jeder Baum anders wächst ist es möglich den fachgerechten Umgang mit Bäumen in (DIN) Normen und Regelwerken zu beschreiben. Sie zeigen den aktuellen Stand der Wissenschaft und die Erfahrungen der Praxis. Die ZTV-Baumpflege z.B. hilft dem Baumbesitzer bei der Leistungsbeschreibung, Überwachung und Abnahme der Baumpflege. Sie macht es möglich die Fachbegriffe auch für Laien verständlich zu nutzen und zeigt der Fachperson den Rahmen des beautragten Eingriffs.
Fachgerechte Baumpflege ist ein lohnender Aufwand, wir können unseren Nachfahren mehr alte Bäume hinterlassen, denn wie Andreas Roloff in dem Buch „Baumpflege“ so schön sagt: „Bäume … sorgen für Erholungsmöglichkeiten in der Stadt, schaffen das Erlebnis von Jahreszeiten und sind für die Gesundheit und Wohlbefinden gestresster Stadtmenschen von unschätzbaren Wert.“






